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Geburtstag von Martha Schlag 1875

"Jetzt, nachdem die Frau auch in der Politik eine Stimme hat..." Martha Schlag

Geboren am 26. Februar 1875 in Zwickau als Tochter eines Bergwerkzimmermanns heiratete und übersiedelte sie 1906 nach Chemnitz und wurde Mitglied der SPD. Ab 1912 war Martha Schlag Führerin der Chemnitzer Frauenbewegung, ab 1915 in der Gruppe Internationale. 1918 trat sie der USPD und dem Spartakusbund bei, war nach Ausbruch der Revolution im Chemnitzer Arbeiter- und Soldatenrat und im Januar 1919 Mitbegründerin der KPD in Chemnitz. Während des Kapp-Putsches 1920 wurde sie in Wismar vom Freikorps »Baltikum« verhaftet, von streikenden Arbeitern jedoch befreit.  Am 9. Januar 1923 kam sie als Nachfolgerin für Ernst Grubein den Sächsischen Landtag. Am 1. Februar 1925 verließ sie die KPD wegen des ultralinken Kurses. Wieder Mitglied der SPD, zog sie nun für diese bis 1933 erneut in den Sächsischen Landtag und arbeitete danach von Mai 1940 bis März 1945 als Angestellte im Chemnitzer Wirtschaftsamt. 1945 war sie Delegierte des 40. Parteitages der SPD und des Gründungsparteitages der SED im April 1946 in Berlin. Ab 1946 arbeitete sie in der Abteilung Statistik des SED-KV Chemnitz und starb 1956 als Rentnerin in Karl-Marx-Stadt.


Weiterführende Literatur

Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933. Biographien, Chronik, Wahldokumentation. Ein Handbuch (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 7). Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-5192-0, S. 721.

Schlag. Martha. In: Hermann WeberAndreas Herbst (Hrsg.): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2. überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6                                        

Der gespaltene Freistaat: neue Perspektiven auf die sächsische Geschichte 1918 bis 1933 / Konstantin Hermann/Mike Schmeitzner/Swen Steinberg (Hrsg.), Dresden Landeszentrale für politische Bildung, 2019, ISBN 978-3-96023-255-1


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