Am 26. Mai 1990 erfolgte in Chemnitz die Wiedergründung des Landesverbandes Sachsen. Erster Vorsitzender wurde Michael Lersow(siehe Foto). Als neue Partei aus der friedlichen Revolution hervorgegangen, leistete die SPD einen herausragenden Beitrag zur Herausbildung eines neuen Parteiensystems im Osten des wiedervereinten Deutschlands. Die ostdeutschen Sozialdemokraten brachten durch ihr Verantwortungsbewusstsein einen eigenständigen Beitrag in die Entwicklung der Sozialdemokratie in...
Die beiden sozialdemokratischen Parteien ADAV und SDAP vereinigten sich auf dem Gothaer Kongress vom 23. bis 27. Mai 1875 zur SAP (Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands). Beide Parteien hatten zuvor in Konkurrenz zueinandergestanden und sich aufgrund verschiedener politischer Grundsätze bewusst voneinander abgegrenzt. Der 1863 gegründete ADAV orientierte sich inhaltlich an seinem Gründer Ferdinand Lassalle und dessen Forderungen nach staatlich unterstützten und von Arbeitern und...
Am 23. Mai 1863 wurde in Leipzig im traditionsreichen Colloseum (später hieß es Pantheon) der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) gegründet. Er war der Verein, der als erste der beiden Vorläuferorganisationen der SPD gilt. Zwölf Delegierte aus elf Städten - Leipzig, Hamburg, Harburg, Köln, Düsseldorf, Elberfeld, Barmen, Solingen, Frankfurt am Main, Mainz und Dresden - genannt die „zwölf Getreuen", gründeten mit dem ADAV die erste Arbeiterpartei in Deutschland. An der...
Else Puschmann (1892 – 1977) war eine Görlitzer Ehrenbürgerin. Ab 1918 wurde sie Gründerin und Leiterin der „Kinderfreunde“ und der „Arbeiterwohlfahrt“ und organisierte Ferienspiele und Ferienaufenthalte für Arbeiterkinder. Zusätzlich richtete sie Nähstuben in Görlitz und Umgebung ein und bildete Helferinnen für die Nähstuben aus. Im Alter von 20 Jahren trat sie der SPD bei, heiratete und machte sich als Schneiderin selbstständig. Sie richtete Nähstuben in Görlitz und...
Am 6. April 1946 fand in Dresden der letzte Landesparteitag der SPD Sachsen statt. Der danach folgende Zusammenschluss von SPD und KPD war vom Druck der Besatzungsbehörden auf die Mitglieder geprägt und entsprach dem Charakter einer Zwangsvereinigung. Der Landesvorstand der SPD hatte in den ersten Wochen nach dem Ende des Dritten Reiches nur geringen Einfluss auf den Wiederaufbau der SPD-Parteiorganisationen in Sachsen, der vor allem vom Verhalten der örtlichen Gliederung von Besatzungsmacht...
Am 3. April 1940 ermordete der berüchtigte „Henker von Buchenwald“ Martin Sommer Ernst Heilmann im Bunker des Lagers mit einer Giftspritze. Fast sieben Jahre hatte sich Ernst Heilmann in den Händen von Gestapo und SS befunden und das Martyrium des Berliner Columbia-Hauses und der Konzentrationslager durchlitten. Als Jude und Sozialdemokrat war er den Nazis doppelt verhasst. 1909 bis 1917 war er in Chemnitz Chefredakteur der Volksstimme, und leitete auch noch während seiner späteren...
Wilhelm Liebknecht wurde 1826 in Gießen geboren und gehörte zu den Initiatoren und Mitbegründern der Vorgängerparteien der SPD, hier vor allem der 1869 gegründeten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP). 1875 erfolgte nach inhaltlicher Kompromissbildung deren Vereinigung mit dem ADAV zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP). Letztere wurde nach zwölfjähriger Unterdrückung – faktisch ihrem Verbot durch das Sozialistengesetz – 1890 in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)...
Der sozialdemokratische Politiker, Lyriker und Gewerkschafter wurde 1825 in Leipzig geboren. Ab 1834 war er Zigarrenarbeiter und unternahm eine Wanderschaft durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich und Italien. Er war Gründungsmitglied des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) und wurde im Jahr 1865 Bevollmächtigter des ADAV für Leipzig. Ebenso wichtig wie die politische Arbeit war für Fritzsche die gewerkschaftliche Organisation. Dies führte 1865 zur Gründung des Allgemeinen...
Die Frauenpolitikerin Louise Otto-Peters (1819–1895) war Initiatorin und langjährige Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, dessen Gründung 1865 in Leipzig den Beginn der organisierten deutschen Frauenbewegung markiert. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie als Schriftstellerin und Journalistin. Sie wurde am 26. März 1819 in Meißen geboren. Auf einer im Oktober 1865 in Leipzig abgehaltenen Konferenz war der Allgemeine Deutsche Frauenverein ADF gegründet worden. Erste...
Geboren am 26. Februar 1875 in Zwickau als Tochter eines Bergwerkzimmermanns heiratete und übersiedelte sie 1906 nach Chemnitz und wurde Mitglied der SPD. Ab 1912 war Martha Schlag Führerin der Chemnitzer Frauenbewegung, ab 1915 in der Gruppe Internationale. 1918 trat sie der USPD und dem Spartakusbund bei, war nach Ausbruch der Revolution im Chemnitzer Arbeiter- und Soldatenrat und im Januar 1919 Mitbegründerin der KPD in Chemnitz. Während des Kapp-Putsches 1920 wurde sie in Wismar vom...