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Geburtstag von von Eugen Fritsch 1884

"Aufgrund des Umstands, dass Sachsen lange vor 1933 eine Hochburg der Arbeiterbewegung gewesen war, fiel die Verfolgungswelle gegen Kommunisten, Sozialisten und Sozialdemokraten hier besonders drastisch aus."  Professor Mike Schmeitzner

Geboren im Jahr 1884 und aufgewachsen im Mülsengrund bei Zwickau, erlernte Fritsch das Weberhandwerk und trat 1903 der SPD bei. Nach seiner aktiven Militärzeit 1904/05 in Leisnig ging er nach Chemnitz, wo sein gewerkschaftliches Engagement begann. Als geschäftsführendes Mitglied des Deutschen Textilarbeiterverbands stand Fritsch dem Chemnitzer Raum vor. Darüber hinaus engagierte sich F. kommunalpolitisch. Als Vorsitzender der SPD-Fraktion sowie als Gauvorsteher des „Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold“ prägte er die Sozialdemokratie in Plauen und Umgebung. Er gehörte zu knapp 9.000 politischen Gegnern, die das nationalsozialistische Regime bis Mitte April 1933 sachsenweit im Umfeld des Reichstagsbrands in „Schutzhaft“ nahm. Auf diesem Weg kam er über Plauen in das KZ Osterstein. In Haft sitzend erreichte ihn seine Berufung in den Sächsischen Landtag, dem er formal ab Mitte Juni angehörte. Wenige Wochen später wurde Fritsch in das KZ Hohnstein überstellt, wo ihn das Lagerpersonal Anfang September 1933 unter ungeklärten Umständen gewaltsam zu Tode brachte. Die Blumenstraße, der langjährige Redaktionssitz der „Volkszeitung für das Vogtland“, wurde ihm zu Ehren umbenannt. Eine Erinnerungstafel auf dem Flur der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag erinnert ebenfalls an ihn. 


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